Oktoberfest München

Das Münchner Oktoberfest: Alles, was du wissen musst

Du warst noch nie auf der Wiesn und kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie groß das Volksfestgelände wohl ist? Oder suchst noch nach dem genauen Termin für das diesjährige Oktoberfest? Dann bist du hier genau richtig: Wir geben einen kleinen Einblick in die Geschichte des Münchner Oktoberfestes und haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengestellt. 

Die Wiesn: Volksfest mit langer Tradition

Die Geschichte des Münchner Oktoberfestes begann im Jahre 1810. Anlässlich der Hochzeitsfeier des Kronprinzen Ludwig (späterer König Ludwig I.) und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen gab man in München kunterbuntes Fest, dass fünf volle Tage dauerte. Ein besonderes Highlight des Hochzeitsfestes: ein großes Pferderennen.

Das Pferderennen war solch ein Publikumserfolg, dass man beschloss, es im nächsten Jahr wieder stattfinden zu lassen. Und schon waren die Münchner "Oktober-Feste" geboren. In den folgenden Jahren kamen immer mehr Attraktionen hinzu. So schenkte man in kleinen Bierbuden bald Bier der Münchner Brauereien aus. Als noch die Ausgabe von Brotzeiten und bayerischen Schmankerln hinzukamen, entstand die Wirtsbudenstraße, in der auch heute noch fürs leibliche Wohl gesorgt wurde.

1818 kamen dann noch das erste Karussell und zwei Schaukeln hinzu. Erst circa 60 Jahre später begann die Blüte der Karussellindustrie und damit die Entwicklung des Oktoberfestes zu der Wiesn, wie wir sie auch heute noch kennen: ein buntes Treiben aus Fahrattraktionen, Festzelten und Buden mit köstlichen bayerischen Schmankerln.

Auf dem Oktoberfest geht's nicht nur ums Bier trinken

Das Oktoberfest 2023

Termin: 16.09. bis 03.10.2023
Bierpreis: zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro
Festgelände: Hier findest du einen Lageplan und das Festgelände des Oktoberfestes
Bierausschank:
Wochentags: 10.00 bis 22.30 Uhr
Samstags, Sonn- und Feiertags: 9.00 bis 22.30 Uhr
Öffnungszeiten Festzelte:
Die Zelte schließen um 23.30 Uhr.
(Ausnahmen:"Käfer Wiesn-Schänke" und das "Weinzelt", die bis 1.00 Uhr geöffnet haben. Ende des Ausschanks dort: 0.30 Uhr.)
 
Oide Wiesn:
Eintritt: 4 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei
Eintritt Fahrgeschäfte: 1,50 Euro
Öffnungszeiten: 10 - 23 Uhr
Kassenöffnung: 9:30 Uhr, letzter Einlass: 21 Uhr
Ausschank- und Musikende: 21:30 Uhr
Bierpreis: zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro
Bierausschank: 10 bis 21:30 Uhr

 

Das Oktoberfest in Zahlen

Wenn vom größten Volksfest der Welt die Rede ist, kann man ja schon davon ausgehen, dass sich auch Mengen von verspeisten Hendl und getrunkenen Maß Oktoberfestbier in den Superlativen bewegen. Aber hättest du gedacht, dass während einer Wiesn fast 8 Millionen Maß ausgeschenkt werden? Nicht nur diese Zahl bestätigt noch einmal, dass das Münchner Oktoberfest ein Fest der Superlative ist.


Hier kommen spannende Zahlen der Wiesn 2018:

  • Besucher Wiesn: 6,6 Millionen 
  • Bierausschank: 7,5 Millionen Maß  
  • Ochsenverzehr: 124 Stück 
  • Kälber: 48 Stück 
  • Bierpreis: 11,10 bis 11,50 €

Quelle: münchen.de

Das Münchner Oktoberfest bei Nacht

Wer, wie, was, wo: Alles, was der Wiesn-Besucher wissen muss

Wir geben dir einen kurzen Überblick über das Wichtigste, was du für die Wiesn wissen musst:

  • Übernachtungsmöglichkeiten während der Wiesn
    Die wohl wichtigste Regel: Egal, was deine Bleibe für die Wiesn-Zeit ist, kümmere dich rechtzeitig(!) darum. Ein Hotelzimmer solltest du mindestens ein Jahr voraus reservieren, halte im Internet frühzeitig nach einer Ferienwohnung oder Ähnlichen Ausschau. Denn: Mühnchen ist während der Wiesn komplett ausgebucht und die Preise werden entsprechend der Nachfrage angepasst. Wer es naturnah mag und auf Luxus wie auf ungestörte Ruhe verzichten kann: Camping ist eine gute Alterbative. Oder man macht es wie die Italiener und mietet sich für die Tage ein Wohnmobil.
     
  • Wann sollte ich auf die Wiesn gehen?
    Du kannst die Wiesn zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedlich erleben: Wann es am besten ist, hängt meist davon ab, mit wem man unterwegs ist und welche Pläne man hat. Generell ist es unter der Woche bis zum Nachmittag am ruhigsten. Ab etwa 15 Uhr strömen immer Besucher, darunter gibt es viele Firmen, die mit Mitarbeitern und ihren Kunden vorbeischauen, in die Zelte. Bis 18 Uhr ist Traditionelleres angesagt, ab 18 Uhr herrscht dann Partystimmung, wenn die Bands anfangen Wiesn-Hits zu spielen. Bist du eher auf der Suche nach bayerischer Gemütlichkeit, bist du an einem Samstag eher fehl am Platz. Oft sind die Zelte bereits am frühen Vormittag wegen Überfüllung geschlossen. Als Erstbesucher solltest du die Samstage, wenn möglich, meiden. Auch Familien mit Kindern sollten die Samstage umgehen, Kinderwägen sind an diesen Tagen sogar verboten.
     
  • Wie kann ich einen Tisch auf der Wiesn reservieren?
    Es sei gleich gesagt: Von einem reservierten Tisch auf der Wiesn träumen selbst viele Münchner! Ein einfacher Anruf wie bei einem Restaraunt klappt leider nicht. Im besten Fall wendest du dich sechs bis acht Monate vor Wiesn-Beginn per Fax, Brief oder Online-Formular an einen Festwirt (Informationen hierzu findest du auf der Website des jeweiligen Festwirts). Zehn Personen solltest du dabei auf alle Fälle zusammenbekommen, denn so viele Gäste passen einen Biertisch. Dann brauchst du etwas Geduld und Glück, denn eine Art Buchungsgarantie gibt es nicht. Wenn es geklappt hat, dann erhältst du ab Ende Februar eine Bestätigung mit Datum, Uhrzeit und Platznummer. Hinweis: Reservierungen sind auf ein bestimmtes Zeitfenster begrenzt. Daher solltest du pünktlich und vollzählig erscheinen, wenn du deinen der Tische ergattert hast.
     
  • Wie komme ich am besten zur Wiesn und wieder zurück?
    Zwei Drittel aller Besucher fahren mit S- oder U-Bahn zur Wiesn. Dabei stehen vier Bahnstationen zur Verfügung: Zum einen kannst du die zentrale, aber sehr überfüllte Station Theresienwiese, ansteuern. Daneben stehen noch die S-Bahnstation hackerbrücke und die U-Bahnhöfe Goetheplatz und Poccistraße zur Verfügung. Aber auch Taxis und private Rikschadienste werden viel genutzt. Von einer An- und Abfahrt mit dem Auto raten wir ab: Zum einen werden die Polizeikontrollen zur Wiesn-Zeit verschärft, zum anderen wird man keinen Parkplatz finden.
     
  • Ist bayerische Tracht Pflicht?
    Diese Frage lässt sich wohl nur mit einem "Jein" beantworten. Klar ist, dass ein zünftiges Trachten-Outfit den Spaßfaktor beträchtlich erhöhen kann. Außerdem wird der Tradition Genüge getan. Bevor du allerdings irgendein zweifelhaftes Outlet in Hauptbahnhofsnähe betrittst, um Geld für eine schlecht sitzende (Kunst-) Lederhose oder ein Billigdirndl auszugeben, sei dir gesagt: Zivil ist vollkommen okay – Hauptsache du fühlst dich wohl.
     
  • Wo sehe ich den Wirteeinzug und Trachtenumzug am besten?
    Beide Festumzüge führen durch die Münchner Innenstadt: Während sich der Wirteeinzug am Samstag auf einer kürzeren Strecke bewegt, dauert der Trachtenumzug rund drei Stunden und endet auf den Wiesn. Hierfür sind die Straßen entsprechend für den Verkehr gesperrt. Für Zuschauer gilt: Wer sitzen möchte, muss zahlen. Denn entlang der gesamten Strecke werden Tribünen aufgebaut, auf denen die Zuschauer Platz nehmen können. Karten können hierfür im Vorverkauf erworben werden. Stehplätze sind dagegen im umsonst, erfodern aber zeitige Anwesenheit, bequeme Schuhe und gutes Durchhaltevermögen.

Fesch aufs Fest: Wiesn & Tracht

Dass man sich für die Wiesn "fesch" macht bzw. schickt anzieht, hat eine lange Tradition. Was man darunter versteht, hat sich seit dem frühen 19. Jahrhundert, genauer 1810, jedoch stark gewandelt.

Die Tracht für die Frau

Egal ob jung oder alt, dick oder dünn, groß oder klein, ein Dirndl steht jeder Frau. Es betont das Positive, zeigt Taille und Dekolleté und kaschiert das eventuell Negative der Figur. Mit ihren Reizen müssen die Damen dabei nicht geizen, sollten es aber auch nicht übertreiben. Zum Kleid wird immer eine Schürze getragen. Die Palette an Farben, Schnitten und Mustern – Blümchen, Streifen, Karos und mehr – ist unendlich, da ist für jeden Geschmack und Typ etwas dabei. Das ideale Wiesn-Dirndl ist wadenlang, Traditionalisten bevorzugen einen knöchellangen Rock – Miniröcke haben dagegen mit dem traditionellen Dirndl nicht viel zu tun.

Das Darunter ist unverzichtbar: eine in der Regel weiße Bluse und ein spezieller Dirndl-BH, der mit seinen Dreiviertel-Körbchen und den weit außen laufenden Trägern das Dekolleté hübsch in Szene setzt.

Gekrönt wird das Wiesn-Outfit von der passenden Frisur, sehr beliebt sind Flecht- und Hochsteckfrisuren. Wer den Aufwand scheut oder nicht so fingerfertig ist, kann sich selbstverständlich beim Friseur "aufbrezeln" lassen. Die Damen sollten nicht vergessen, sich eine warme Jacke zum Überziehen mitzunehmen, stilecht eine Trachtenjacke, denn spätestens beim Verlassen des Bierzelts wird es empfindlich kühl.

Die Tracht für den Mann

Bei der Lederhose haben Männer die Wahl zwischen einer langen, kurzen oder Kniebundhose. Je nach Budget und Geschmack ist sie aus Hirsch-, Gams-, Ziegen- oder Rindsleder genäht, mit gelber, grüner, oder weißer Stickerei, wer es mag mit oder ohne Hosenträgern. Das Wichtigste: Die Hose sollte knackig, dennoch bequem sitzen. Wer stramme Waden hat, trägt dazu Loferl, die grob gestrickten Wadenwärmer. Herren mit schlanken Beinen greifen vorzugsweise zu den normalen Trachtenstrümpfen.

Das gute Stück wird dann mit einem Trachtenhemd kombiniert – besser nicht mit einem T-Shirt – und passender Trachtenjacke.

Schmuck und Schuhe

Der Tradition nach wird zur Tracht dezenter Silberschmuck getragen, der z.B. mit Rubinen, Bergkristallen oder Perlen verziert ist. Die Ketten der Dirndlmieder werden oft von eingefassten Silbermünzen geziert. Ein besonderes Schmuckstück ist der sogenannte "Charivari", eine kurze Silberkette mit Jagdtrophäen, Glücksbringern, Edelsteinen oder Münzen. Die Frau trägt sie am Dirndlmieder und der Mann am Bund der Lederhose. Den Charivari kauft man sich nicht einfach, sondern man bekommt bzw. verdient ihn sich. Er wird im Laufe der Zeit mit Anhängern bestückt und dann an die nächste Generation weitergegeben.

Bleibt noch die Wahl des richtigen Schuhs. Am besten passen zum Dirndl Pumps oder elegante Schuhe mit höherem, aber nicht übertrieben hohem Absatz. Achte dabei auf die Bequemlichkeit, schließlich musst du in den Schuhen einige Stunden durchhalten, dabei tanzen und feiern. Auch an die Sicherheit solltest du dabei denken, denn ab und zu geht ein Masskrug zu Bruch und auf dem Boden können scharfkantige Scherben liegen. Für Männer ist es einfacher: Zur Lederhose passen eigentlich nur Haferlschuh'– Du hast keine? Kein Problem, greife einfach zu Wanderschuhen.

Der Schleifencode

Die Schleife an der Dirndlschürze verrät den Beziehungsstatus der Trägerin:

  • Schleife links: ledig
    Anbandeln ist erlaubt oder sogar erwünscht. Wer nicht verheiratet ist, aber in einer Beziehung lebt, steht vor einer Gewissensfrage.
     
  • Schleife hinten: Witwe
    Falls dir mehrmals das Beileid ausgesprochen wird, ohne dass es dazu Anlass gibt, solltest du unbedingt den Sitz deiner Schleife kontrollieren.
     
  • Schleife rechts: vergeben
    Traditionell bezog sich das nur auf verheiratete Frauen. Wer aber unbedingt Ruhe vor zudringlichen Verehrern braucht, greift auch gerne zu diesem Trick.

Die Zeltwahl

In welches Zelt soll ich gehen? Das ist für viele Münchner und auch Anreisende die entscheidende Frage. Ohne Frage kannst du natürlich auch einen tollen Abend in einem der kleineren oder mittelgroßen Zelte verbringen. Andersherum ist es schon ein ganz besonderes Erlebnis, wenn du mit Tausenden anderen in einem der größten Zelte singen und auf den Bänken feiern kannst.

Du hast die Qual der Wahl zwischen 14 Zelten, in denen jeweils das Bier einer der traditionellen Münchner Brauereien gezapft oder Wein ausgeschenkt wird. Die Zelte unterscheiden sich zum einen in ihrer Atmosphäre, dem Interieur und Publikum wie auch der Größe und Speisekarte.

Aber welches Zelt ist denn nun das richtige? Folgende Anhaltspunkte können dir vielleicht helfen:

  • Bayerische Gemütlichkeit wird im Augustiner, im Armbrustschützenzelt, in der Ochsenbraterei und im Winzerer Fähndl ganz groß geschieben.
     
  • Die wildesten und internationalsten Partys findest du dagegen im Hofbräu- und Löwenbräuzelt. Hier triffst du die meisten Besucher aus Übersee.
     
  • Jüngeres Publikum feiert im Schottenhamel, im Schützen-Festzelt und dem Hacker-Festzelt.
     
  • In der Bräurosl feiert die Gay-Community.
     
  • Und nun das Kulinarische: Während du in der Ochsnebraterei eine deftige Portion Ochs am Spieß bekommst, kannst du Steckerlfisch im Zelt der Fisch-Vroni ergattern.
     
  • Im Marstall-Zelt, welches mit einer großen Champagner-Bar ausgestattet ist, und Kufflers Weinzelt stellen die über 30-Jährigen die Mehrheit, in Käfers Wiesn-Schänke treffen sich die Reichen und Schönen.
     
  • Wer es ruhiger mag und auf der Bierbank lieber sitzt als steht, ist auf der "Oidn Wiesn" besser aufgehoben: Hier stehen das Festzelt Tradition und das Herzkasperlzelt.

Kleiner Wiesn Guide – Das solltest du besser lassen

Wichtige Wiesn-Gebote:

  • Einen Wiesn-Tisch solltest du nicht im Internet ersteigern.
  • Beziehe deine Tracht nicht vom Faschings- bzw. Karnevalskostümausstatter.
  • Geize nicht mit dem Trinkgeld.
  • Sprich die Kellnerin nicht mit Zenzi an.
  • Rauche nicht im Bierzelt.
  • Sprich die "Maß" nicht mit einem langen, sondern einem kurzen "a" aus und fasse den Krug beim Trinken nicht mit zwei Händen.
  • Steige zum Tanzen nicht auf den Biertisch, sondern auf die Bierbank.
  • Diskutiere nicht mit dem Sicherheitspersonal.
  • Schlafe nicht am Tisch ein.
  • Lasse dich nicht von Betrunkenen provozieren oder in eine Schlägerei verwickeln.
  • Stiehl keinen Masskrug.
  • Nicht wild piseln.
  • Schlafe nicht in der Nähe der Theresienhöhe im Freien deinen Rausch aus.

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