Eierlikör

Ei, Ei, Ei … wer kennt ihn nicht, den gelben, dickflüssigen Likör aus Eigelb, Zucker oder Honig und Alkohol, stand er doch gerne mal in Großmutters Kühlschrank bereit.

Herkunft und Charakteristika:

Im 17. Jahrhundert entdeckten europäische Eroberer im heutigen Brasilien bei den Ureinwohnern des Amazonas ein außergewöhnliches Erfrischungsgetränk: Abacate, das vor allem aus Avocados bestand. Mit Rum und Rohrzucker verfeinert, wurde daraus später "Advocaat", die Vorform des heutigen Eierlikörs. Den erfand im Jahre 1876 Eugen Verpoorten, ein Destillateur aus Antwerpen. Aus Mangel an Avocados verwendete Verpoorten Eigelb und kreierte sein "Geheimrezept", das seit der Firmengründung 1867 in Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) in unveränderter Form nun schon in der fünften Generation streng gehütet wird. Im englischsprachigen Raum (in Großbritannien und den USA) ist etwas Ähliches beliebt: Eggnog oder auch Egg flip, eine alkoholisches Getränk (Rum, Brandy oder Whisky) mit Ei, Milch oder Sahne, das vor allem zu Weihnachten, warm oder kalt, getrunken wird.

Herstellung:

Durch die Zugabe von Eigelb und, je nach Rezept, von Sahne oder Milch emulgiert das Zucker/Honig-Alkohol-Gemisch und erreicht somit seine dickflüssige Konsistenz. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 140 g Eigelb und 150 g Zucker pro Liter und ein Volumen-Alkohol-Gehalt von mindestens 14 %. 

Verwendung:

Pur, gut gekühlt, schmeckt Eierlikör, den es mit einem Volumen-Alkoholgehalt von bis zu 20 % gibt, nicht nur den Damen. Auch über Speiseeis (z. B. Vanilleeis), zu frischen Früchten, in Cremes, Kuchen und Torten sowie in Cocktails ist der cremige Likör eine feine und gar nicht altmodische Dreingabe.

Haltbarkeit:

Ungeöffnet hält sich so ein Fläschchen bis zu eine Jahr im Kühlschrank; angebrochen sollte es in einem halben Jahr getrunken sein.

Und hier finden Sie ein Rezept für selbstgemachten Eierlikör.