Alexander Walter
Küchengötter: Bei unseren Kochkursen hört man die Leute andauernd staunen „Ah, von den Büchern habe ich auch mehrere zu Hause“. – Wie fühlt es sich an, so prominent in den Kochbuch-Regalen anderer Leute zu sein?
Sebastian Dickhaut: Immer besser. Am Anfang habe ich das ja gar nicht so mitbekommen in Sydney, und als ich zurück war, hat mich das erst mal ein bisschen überfordert. Aber weil wir Buch nach Buch gemacht haben, blieb da gar nicht so viel Zeit zu. Ich finde es prima, dass vor allem die Bücher bekannt sind, so lebe ich gut davon und habe trotzdem meine Ruhe. Und freu mich umso mehr, wenn die Leute beim Kurs erst mal staunen - Ehrfurcht nehme ich ihnen aber ganz schnell.
Küchengötter: Wirst Du auf der Straße erkannt?
Sebastian Dickhaut: Hier in Untergiesing schon, weil wir ja im Küchengötterstudio HUKODI an kochfreien Tagen auch zum Essen, zu Konzerten und Lesungen einladen und weil ich hier immer rumlaufe und -sitze, um einen Kaffee zu trinken. Aber sonst ist nix mit Erkennen, selbst wenn ich mir ein Basic auf den Kopf setze. So kann’s bleiben.
Küchengötter: Hessen, Österreich, Bayern, Japan, Indonesien, Australien – Wo fühlst Du Dich am wohlsten?
Sebastian Dickhaut: Hammerfrage... Also, vielleicht einfach - in der Stadt? In Frankfurt bin ich sofort im Flow, der Humor, der Dialekt, der Äppler, das ist der Schwung, von dem ich komm’. Wien ist mein gutes altes neues Europa, München ist mein Wohnort seit nun fast 25 Jahren und da verlieb ich mich grad neu drin, Tokio mein Meer zum Abtauchen und Genießen, was ich mit ein bisschen mehr Action & Gefühl auch grad in Jakarta erlebt habe, und Sydney... da bin ich nach zwölf Jahren wieder im Oktober, und ich glaube, da werde ich mich am allerwohlsten dieses Jahr fühlen.