Tee

Kaiser Chen-Nung ruhte unter einem wilden Teebaum. Ein leichter Wind kam auf und wehte einige Blätter in das sprudelnde Wasser. Er probierte das neue Getränk und fand es wunderbar …

Herkunft:

Kaiser Chen-Nung soll im Jahre 2737 v. Chr. – so eine Sage – den Tee entdeckt haben, rein zufällig, weil der Wind ein paar Teeblätter in seine Tasse mit heißem Wasser wehte. 
Bekannt waren Teepflanzen zunächst nur in China. Im 6. Jahrhundert n. Chr. brachten buddhistische Mönche den Tee nach Japan. 1610 kam die erste Teelieferung aus Japan in Amsterdam an. Rund 50 Jahre waren die Holländer die einzigen Tee-Importeure, bis 1669 die Engländer dazukamen. Sie gründeten die East India Company, die wiederum bis 1833 die Monopolstellung innehatte.  

Herstellung:

Bei der traditionellen Herstellung von Schwarztee durchlaufen Teeblätter fünf Stufen: Welken (damit die Blätter weich werden), Rollen, Aussieben, Fermentation und Trocknung.
Um die Blätter nach dem Pflücken weich zu machen, legte man sie früher zwei Stunden in die Sonne. Später verwendete man Welktrögen (20 bis 22 Grad), der Welkprozess dauert dann 24 Stunden. Heute werden sogenannte Welktunnel eingesetzt, die die Teeblätter auf Fließbändern durchlaufen. Auch das Rollen geschieht meist maschinell und dauert etwa 30 Minuten. Dabei werden die Zellen der Teeblätter aufgebrochen und ätherische Öle freigesetzt. Dann werden die Blätter nach Qualität sortiert. Die Fermentation ist eine Oxidation des beim Rollen ausgetretenen Zellsafts. Den Teeblättern wird künstlich erzeugte Luftfeuchtigkeit zugeführt (über 90 %), um chemische Prozesse in Ganz zu setzen. Während der Oxidation nimmt das Blatt eine kupferrote Verfärbung an; der Fermentationsmeister prüft ständig den Stand der Oxidation, wobei vor allem der Geruch des feuchten Blatts eine entscheidende Rolle spielt. U. a. von der richtigen und sorgfältigen Oxidation hängt die Qualität des fertigen Tees ab. Dann folgt die Trocknung mittels Heißluft. 
Daneben gibt es noch die sogenannte CTC-Methode, die mittlerweile in vielen Teeländern dominierend ist. Crushing (zerbrechen), Tearing (zerreißen), Curling (rollen).
Nach dem Welken werden die Teeblätter durch eine CTC-Maschine in einem Arbeitsgang zerbrochen, zerrissen und gerollt. Das bewirkt ein stärkeres Austreten des Zellsafts und die anschließende Fermentation wird verkürzt. Je länger die Teeblätter in der Maschine bearbeitet werden, umso größer ist der Anteil der feineren Blattgrade, der Fannings und Dust. Nach dem CTC-Verfahren wird nur schwarzer Tee hergestellt.
Die LTP-Methode (Lawrie-Tea-Processor, benannt nach seinem Erfinder) wird vor allem für die Teebeutelproduktion verwendet. Analog der CTC-Produktion wird das frisch gepflückte Teeblatt in einer Maschine so lange zerschnitten, bis Fannings- und Dustgrade entstehen. 

Inhaltsstoffe:

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Tees sind Koffein und Gerbstoffe (Tannine), ätherische Öle, Fluor, Kalium, Mangan, Theophyllin, Theobromin sowie B-Vitamine.

Teesorten:

Schwarzer Tee: Bekannte Sorten sind Darjeeling, Assam, Ceylon.Oolong-Tee: halb fermentiert; die Fermentation tritt auf natürlichem Weg ein. Die Teeblätter werden nach dem Pflücken in einem Korb geschüttelt, der austretende Saft oxidiert.

Grüner Tee: Die Teeblätter werden nicht wie bei schwarzem Tee fermentiert und auch in der Zubereitung, im Geschmack, bei den Inhaltsstoffen und der Wirkung gibt es Unterschiede. Nach dem Welken der frisch gepflückten Blätter verhindert ein kurzes Erhitzen, Rösten oder Dämpfen die Fermentation. So bleiben alle Wirkstoffe des frischen Blattes erhalten. Wie Schwarztee wird Grüntee gerollt, allerdings um das Blatt geschmeidig zu machen.Es soll mehr als tausend Sorten Grüntee geben, u. a. aus Japan Bancha (gewöhnlicher Tee), Matcha (gemahlener Tee), Sencha (gedämpfter Tee), aus China Gunpowder (zu Kugeln gerollte Teeblätter) und Chun Mee (kräftiger, leicht rauchiger Tee) oder indischer Darjeeling.

Aromatisierter Tee: Schwarz- und Grüntees werden mit getrockneten Blüten, Schalen und Fruchtstückchen (z. B. Jasmintee, Maracuja, Apfel, Kirsche), naturidentische Aromen (Schokolade, Bratapfel), Gewürze (Zimt, Anis, Vanille) und Zitrusaromen (Orange, Zitrone, Bergamotte) aromatisiert.

Rotbuschtee: Der Rooibostee kommt aus Afrika und ist kein wirklicher Tee, sondern wird aus den Zweigen des Rotbuschstrauchs hergestellt. Durch Fermentation erhält er seine schöne rote Frabe. Rooibos enthält kein Koffein und keine Gerbstoffe, dafür aber Mineralstoffe und Vitamine.

Früchtetee: Früchtees werden aus getrockneten Teilen von Früchten zusammengestellt, z. B. Hagebuttentee, Malventee.

Kräutertee: Auch diese Tees sind eigentlich keine echten Tees., sondern werden aus verschiedenen Kräutern und Pflanzenteilen hergestellt. Kamillen- oder Pfefferminztee (siehe auch Warenkunde "Kamille" und "Minze")sind sicher die bekanntesten.

Weißer Tee: anfermentierter Tee, der seinen Namen aufgrund des weißen, seidenartigen Flaums hat. Die Fermentation findet während des Welkprozesses auf natürliche Weise statt.

Pu-Erh-Tee: Schwarzer Tee, der durch eine spezielle Reifung seine dunkle, rötliche Färbung bekommt.


Aufbewahrung:

Alle Teesorten in gut verschließbaren Behältern (am besten aus Porzellan, Glas, Keramik) trocken und luftdicht aufbewahren.

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