Pflaumenwein

Wer kennt ihn nicht, den meist warm servierten süßen Pflaumenwein, der in chinesischen und japanischen Restaurants als Digestif, aber auch Aperitif gereicht wird.

Herstellung:

Die Herstellung ist bei allen Obst- bzw. Fruchtweinen, zu denen der Pflaumenwein zählt, identisch; sie werden aus zuckerhaltigem Obst mittels Gärung hergestellt. Die reifen Früchte, in diesem Fall die Pflaumen, werden zu Obstbrei (die sogenannte Maische) zerquetscht und durch die Zugabe von Weinhefe zum Gären gebracht. (Eine Ausnahme bilden Äpfel, Birnen und Orangen. Dabei wird nicht das Fruchtmus vergoren, sondern der aus ihnen gewonnene Saft.) Im Gärprozess wird der in der Maische (bzw. Saft) enthaltene Zucker in Kohlendioxid und Alkohol aufgespalten. Nachdem der "Jungwein" von der Maische getrennt wurde, erfolgt die Nachgärung, bis der Endalkoholgehalt erreicht ist. Reicht der Fruchtzucker nicht aus, wird Zucker zugesetzt. 
Während der Gärung muss die Sauerstoffzufuhr durch einen Gäraufsatz verhindert werden, durch den aber das entstehende Kohlendioxid entweichen kann. Sauerstoff würde die Weiteroxidation des entstandenen Alkohols zu Essig bewirken. Die Säurekonzentration wird bei säurereichen Früchten vor der Gärung durch die Zugabe von Wasser bzw. bei säurearmen Früchten durch Milch- oder Zitronensäure ausgeglichen.
Bis zum Erreichen von ca. 12 % Vol. Alkohol verlangsamt sich der Gärprozess, bis er bei 16 %, manchmal auch bei 18 % zum Erliegen kommt. Pflaumenwein hat meist einen Volumen-Alkohol-Gehalt von 10 bis 12,5 %.
Nachdem der Obstwein einige Zeit geruht hat, klärt sich die Flüssigkeit, die Trübstoffe (Hefezellen, Fruchtfleisch) sinken zu Boden und der Obstwein kann vom Bodensatz ("von der Hefe") abgezogen werden. Pflaumenwein (wie auch Quittenwein) reifen zudem bei der Lagerung noch nach, was dem Geschmack entgegenkommt.
Obstweine mit hohem Alkoholgehalt können auch auf Flaschen umgefüllt werden und 
ähnlich wie Rotweine zehn Jahre und länger nachreifen, ohne ihr Aroma zu verlieren. 

Verwendung:

Pflaumenwein wird warm, gekühlt, "on the rocks" oder auch als Longdrink mit Sekt getrunken.

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