Grossmann.Schuerle
Laktoseintoleranz – Vorkommen von Laktose
Dass Laktose in Milch enthalten ist, versteht jeder. Laktose ist aber ein echter Allrounder und daher auch vielen Fertigprodukten zugesetzt.
Wie viel Laktose in Milch oder Milchprodukten enthalten ist, kannst du der Übersicht entnehmen. Daneben wird sie oft Foodprodukten zugesetzt, weil sie gut Wasser bindet, moderat süßt und Backwaren schön bräunt. Wenn in einem Lebensmittel Laktose verarbeitet ist, muss sie in der Zutatenliste aufgeführt sein. Das ist seit einigen Jahren durch ein europäisches Gesetz festgelegt. Mehrere Hersteller haben daher mittlerweile die Produktion so umgestellt, dass keine Milchprodukte oder Laktose mehr verarbeitet werden. Es bleiben aber noch genügend Lebensmittel, in denen Laktose vorkommt. Und nicht immer ist es die pure Laktose, die zugesetzt wurde.
Laktosegehalt von Milch und Milcherzeugnissen (Laktose in g pro 100 g Lebensmittel)
- Konsummilch (Frischmilch, H-Milch): 4,8-5,0
- Milchmixgetränke (Schoko, Vanille, Himbeere, Nuss): 4,4-5,4
- Dickmilch: 3,7–5,3
- Joghurt: 3,7–5,6
- Joghurtzubereitungen (Schoko, Nuss, Müsli, Mokka, Vanille): 3,5–6,0
- Kefir: 3,5–6,0
- Buttermilch: 3,5–4,0
- Sahne, Rahm (süß, sauer): 2,8–3,6
- Crème fraîche: 2,0–3,6
- Milchpulver: 38,0–51,5
- Molke, Molkegetränke: 2,0–5,2
- Fertigdesserts (Cremes, Pudding, Milchreis, Grießbrei): 3,3–6,3
- Eiscreme (Milch, Frucht, Joghurteis): 5,1–6,9
- Sahneeis: 1,9
- Rahm, Doppelrahmfrischkäse: 3,4–4,0
- Speisequark (10–70 % Fett i. Tr.): 2,0–3,8
- Hüttenkäse (20 % Fett i. Tr.): 2,6
- Frischkäsezubereitungen (10–70 % Fett i. Tr.): 2,0–3,8
- Schmelzkäse (10–70 % Fett i. Tr.): 2,8–6,3
- Butter: 0,6–0,7
- Butterschmalz: –
Hart, Schnitt, Weichkäse: Emmentaler, Bergkäse, Berghof käse, Reibkäse, Parmesan, Alpkäse, Edamer, Gouda, Tilsiter, Stauferkäse, Steppenkäse, Trappistenkäse, Appenzeller, Backsteiner, Brie, Camembert, Weichkäse, Weinkäse, Weiß lacker, Chester, Edelpilzkäse, Schafskäse, Havarti, Jerome, Limburger, Romadur, Mozzarella, Münsterkäse, Raclette, Räucherkäse, Bad Aiblinger Rahmkäse, Butterkäse, Esrom, Sauermilchkäse (Harzer, Mainzer, Handkäse): < 1,0
Laktose ist kein Zusatzstolff
Nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung müssen Zusatzstoffe in Lebensmitteln mit einer E-Nummer deklariert werden. Bei Laktose handelt es sich jedoch um eine Zutat und nicht um einen Zusatzstoff – insofern gibt es für Laktose auch keine E-Nummer. Seit Ende 2014 gilt nun auch eine Deklarationspflicht für frei verkäufliche Ware zum Beispiel beim Bäcker oder Fleischer oder auch bei Speisen im Restaurant. Das Personal muss dich hier auf Anfragen darüber informieren, ob ein Lebensmittel Laktose enthält oder nicht.
Manche verpackte Lebensmittel enthalten die Aufschrift »kann Spuren von Milch enthalten«. Da in vielen Betrieben milchfreie und milchhaltige Lebensmittel produziert werden, können die Hersteller nicht immer sicherstellen, dass es hier nicht zu einer ungewollten Kontamination gekommen ist. Diese möglichen Spuren werden jedoch bei Laktoseintoleranz immer problemlos vertragen. Milcheiweiß oder Milchsäure haben »Milch« nur im Namen, sind laktosefrei und stellen ebenfalls damit kein Problem dar.
Laktose in Medikamenten
Auch in Medikamenten findet sich häufig Laktose als Trägermaterial. Hier handelt es sich aber um so geringe Mengen, dass es nicht zu Beschwerden kommt. Erst wenn eine Vielzahl laktosehaltiger Präparate zeitgleich genommen werden müssen und der Verdacht besteht, dass diese Menge zu Symptomen führt, kann eine gleichzeitige Gabe von 1 000 FCCEinheiten Laktase sinnvoll sein.