Portwein

Nur Weintrauben aus einem gesetzlich genau festgeschriebenen Gebiet im portugiesischen Duoro-Tal dürfen zur Herstellung von Portwein verwendet werden.

Echter Portwein (19 bis 22 % Vol. Alk.) stammt aus Portugal. Der Name ist geschützt und nur die Trauben von Reben in einem genau umgrenzten Gebiet (Região Demarcada) im nordportugiesischen Duoro-Tal dürfen für diesen Wein geerntet werden. Die wichtigsten Rotweintrauben sind z. B. Tinta Barroca, Touriga Francesa, Tinto Cão und Tinta Roriz, die wichtigsten Weißweintrauben Rabigato, Codega und Malvasia Fina.

Herkunft und Charakteristika:

Aufgrund der schlechten Beziehungen zwischen England und Frankreich im 17. Jahrhundert suchten die Engländer nach neuen exportfähigen Weinen außerhalb Frankreichs. Ihre Reise führte sie unter anderem nach Portugal. In einem Kloster sollen englische Kaufleute den sogenannten Priest-Port entdeckt haben. Dessen Geheimnis: Dem Wein wurde während der Gärung Neutralalkohol zugefügt, wodurch der Gärprozess gestoppt wurde. Der nicht vergorene Restzucker verlieh dem Wein eine feine Süße. Als daraufhin die Nachfrage nach dieser köstlichen Neuentdeckung zu groß wurde, verschlechterte sich die Qualität des Portweins, und so initiierte der Premierminister Marquês de Pombal 1756 eine Gesellschaft zur Garantie der Qualitätskriterien: Die Weinberge wurden klassifiziert und nach Klima, Boden, Hangneigung, Meereshöhe, Ertragsmenge und Alter der Rebstöcke eingeteilt. 

Portwein-Herstellung:

Die Trauben werden zunächst gepresst und der Most zur Gärung angesetzt. Diese Gärung wird durch die Zugabe von ca. 80%igem Weindestillat gestoppt (Vinierung). Nach der Vinierung bleibt der Wein ein halbes Jahr im Duoro-Tal und wird danach in die Hallen und Portweinkeller im Dorf Vila Nova de Gaia am Ufer des Duoros zum Reifen gebracht. Jeder Portwein lagert für mindestens zwei Jahre (maximal sechs Jahre) im Fass (Eichenholz oder Stahl), in dem er atmet und langsam reift. Nach frühestens zwei Jahren erfolgt die erste Verkostung, um den Verlauf der weiteren Reifung zu bestimmen. Ein durchschnittlicher Jahrgang würde beispielsweise durch eine Überlagerung an Aroma verlieren und sollte daher "jung" getrunken werden. Doch auch die weitere Lagerung bestimmt über den Charakter des Portweins. In der Pipe (kleines Fass) altert und reift er schneller, da das Fass luftdurchlässig ist, und nimmt die Farbe des Holzes an. In einer geschmacksneutralen dunklen Glasflasche reift der Wein hingegen sehr langsam und schonend, und zudem bildet sich ein Depot (Bodensatz). Das Aroma junger Weine ist fruchtig, erinnert an Weintrauben und Obst. Das Aroma ältere Portweine hingegen enthält Gewürze, Nüsse, Karamell, Vanille u. Ä. 

Bekannte Portwein-Typen:

Ruby: einfacher, preiswerter Portwein; rubinrot, süß, fruchtig; wird aus mehreren Jahrgängen junger Weine verschnitten; Lagerung: zwei bis drei Jahre im Fass. 
Tawny: trocken, granatrot, kastanienrot bis gold- und bernsteinfarben; wird aus mehreren Jahrgängen verschnitten: Lagerung: zwei bis drei Jahre im großen Fass, dann Umfüllung in Pipen.
White Port: weißer Portwein; verschnitten; Lagerung: zwei bis drei Jahre im Tank; manche weißen Ports lagern im Holzfass und erhalten dadurch einen goldgelben Farbton; Alkoholgehalt ca. 15 %. Bei weißen Portweinen unterscheidet man zudem nach Süßegrad von "sehr süß" bis "sehr trocken".
Vintage Port: gilt als der beste Portwein; ein Jahrgangs-Portwein, der nur in besonderen Jahren entsteht; Lagerung: zwei bis drei Jahre im Fass. Nach der Abfüllung in die Flasche ist ein Vintage nach etwa zehn bis zwölf Jahren trinkreif; nach dem Öffnen sollte der Wein innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. 
Colheita: Jahrgangs-Portwein; Lagerung: acht Jahre oder länger im Holzfass; nach der Abfüllung in Flaschen ist der Wein im Gegensatz zum Vintage sofort trinkbar.
LBV (Late Bottled Vintage): günstiger Vintage-Port; schwarzrot; Verschnitt aus Trauben eines Jahrgangs; Lagerung: bis zu sechs Jahre im Fass; gefilterter LBV ist nach der Abfüllung sofort trinkbar, ungefilterter reift noch einige Jahre in der Flasche nach.
Single Quinta Vintage Port: Alle Trauben stammen vom selben Weingut; Lagerung: zwei bis drei Jahre im Fass; sofort trinkbar, da er nach der Abfüllung noch gelagert wird.
Vintage Character: schwarzrot, fruchtig, gerbstoffreich; Verschnitt aus verschiedenen guten Jahrgängen; Lagerung: ca. drei Jahre im Fass; nach der Abfüllung entwickelt er sich in der Flasche weiter.

Aufbewahrung und Haltbarkeit:

Wie alle Weine sollten auch Portweine kühl, dunkel und liegend gelagert werden. Rote und braune Ports trinkt man zimmerwarm – an heißen Tagen dürfen sie auch etwas kühler sein. Die weißen Ports trinkt man kühl, je heller und trockener sie sind, umso kälter ist die Trinktemperatur. 
In der Flasche gereifter Port muss dekantiert werden und sollte, nach Öffnung, baldmöglichst verbraucht werden (Spitzenweine innerhalb von 24 Stunden). Im Fass gereifte Ports können in der geöffneten Flasche mehrere Wochen lang aufbewahrt werden.

Zu den Rezepten für Cocktails und Drinks...