Sparsam kochen und genießen: Energiespartipps für die Küche

Energiesparen gehört zu den zentralen Themen des Alltags. Mit den gestiegenen Energiepreisen hat in der Gesellschaft ein Umdenken eingesetzt, das einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Im heimischen Umfeld liegt großes Potenzial für einen ressourcenschonenden Alltag. Die Küche bietet mit einem Verbrauch von 40 Prozent der Gesamtenergie in den eigenen vier Wänden vielfältige Möglichkeiten, um Energie zu sparen. 

Energiesparen als wichtiger Baustein eines nachhaltigen Alltags

Der Wunsch nach einem nachhaltigen Lebenswandel ist weit verbreitet. Viele Menschen haben erkannt, dass sie selbst einen Unterschied machen können und gestalten ihren Alltag im Sinne des Klimaschutzes. Die Verwendung klimafreundlicher Produkte, Upcycling, sinnvolle Resteverwertung, der Verzicht auf Verpackungen, die Möglichkeiten für einen nachhaltigen Alltag sind vielfältig. Energiesparen ist ein Faktor, der sich sogar zweifach bemerkbar macht. Wird im Haushalt bewusst Energie eingespart, verkleinert das nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern wirkt sich auch positiv auf die Haushaltskasse aus. Die gestiegenen Energiekosten sind eine wirtschaftliche Zusatzbelastung, die sich durch den bewussten Umgang mit der wertvollen Ressource spürbar verringern lässt. Mit diesen Energiespartipps gelingt Nachhaltigkeit in der Küche noch besser. 

Deckel auf Töpfe und Pfannen

Einer der einfachsten, aber dennoch sehr wirkungsvoller Energiespartrick für die Küche sind Deckel für Töpfe und Pfannen. Wenn Kochgefäße auf dem Herd abgedeckt werden, bleibt die Hitze im Inneren, verdunstende Flüssigkeit kann am Topfdeckel kondensieren und wieder nach unten tropfen. So wird das Gargut schneller und schonend zubereitet, ohne auszutrocknen.

Beim Kochen von Kartoffeln und Gemüse kann zusätzlich gespart werden, indem die Lebensmittel nicht ganz mit Wasser bedeckt werden. So wird weniger Energie verbraucht, um das Wasser im Topf zu erhitzen und die Mahlzeit kann schonend im Dampf gegart werden.

Vorheizen nur im Bedarfsfall

In vielen Rezepten steht die Aufforderung, den Backofen zu Beginn des Vorbereitungsprozesses vorzuheizen. Bei den meisten Geräten bedeutet das, dass sie bereits 15 Minuten in Betrieb sind, bevor das Gargut hinzukommt. Für die meisten Speisen ist ein vorheriges Heizen gar nicht nötig. Hier steckt also eine Menge Sparpotenzial. Entgegen den Angaben im Rezept sollte der Ofen nur vorgeheizt werden, wenn es für das Garergebnis unbedingt erforderlich ist, dass die Maximaltemperatur von Anfang an vorhanden ist. Das ist beispielsweise beim Backen von Brot und Brötchen der Fall oder bei der Zubereitung von Pizza mit einem knusprigen Boden. Für die meisten anderen Speisen lässt sich durch den Verzicht auf das Vorheizen regelmäßig Energie einsparen, ohne das Ergebnis zu beeinträchtigen. 

Ist es für das Garergebnis egal, ob Ober- und Unterhitze oder Umluft verwendet werden, ist Umluft die energiesparende Wahl. Durch das Prinzip der zirkulierenden Heißluft kann das gewünschte Garergebnis auch mit einer um 20 Grad niedrigeren Temperatur erreicht werden. Das spart Energie beim Vorheizen und während des gesamten Garvorganges. Hinzu kommt, dass Umluft für ein gleichmäßiges Garen im gesamten Ofenrohr sorgt. Durch die zirkulierende Heißluft können damit mehrere Speisen auf verschiedenen Ebenen gegart werden. So lässt sich der Raum optimal ausnutzen und zusätzlich Energie einsparen. 

Um auch beim vorherigen Heizen Energiekosten einzusparen, ist es wichtig, alle Backbleche oder Roste zu entfernen, bevor der Ofen eingeschaltet wird. So fließt sämtliche Energie in das Aufheizen des Backrohrs und wird nicht an überflüssiges Material verschwendet. Beim Garen sorgt das leere Backrohr zudem dafür, dass Lebensmittel von allen Seiten von der Hitze erreicht und so schneller und gleichmäßiger gegart werden. 

Herdplatten und Backofen frühzeitig abschalten

Ein effektiver Energiespartipp ist das Nutzen von Restwärme auf dem Herd und im Backofen. Das geht ganz einfach, indem die Kochplatten oder der Ofen in den letzten Minuten vor dem Erreichen des gewünschten Garergebnisses bereits heruntergedreht oder ganz ausgeschaltet werden. Ist der Backofen etwa eine Dreiviertelstunde gelaufen, reicht die Restwärme in der Regel aus, um die Temperaturzufuhr fünf bis zehn Minuten vor dem Ende der Garzeit auszuschalten. Auf dem Kochherd lassen sich auf diese Weise ebenfalls Energiekosten reduzieren. Wird mit Topf- oder Bratpfannendeckel gekocht oder gebraten, kann die Herdplatte fünf bis zehn Minuten vor dem Ende der Zubereitungszeit ausgeschaltet werden, um dasselbe Garerlebnis zu erreichen. 

Besonders groß ist das Einsparpotenzial beim Kochen von Kartoffeln, Nudeln, Reis und Gemüse. Hier kann die Energiezufuhr bereits nach der Hälfte der Zeit ausgeschaltet werden. Bei Kartoffeln und Gemüse reicht es aus, das Wasser bei geringer Energiezufuhr mit Deckel zum Kochen zu bringen, das Gargut kurz aufzukochen und anschließend die Restwärme zum schonenden Dünsten zu nutzen. 

Stoßlüften statt Dauerkipp

Die Fenster sind ein Ort mit großem Energiesparpotenzial. Gerade in der Heizperiode kann die richtige Nutzung die Heizkosten senken. Wie in der gesamten Wohnung, ist es auch in der Küche sinnvoll, den Luftaustausch durch gezieltes Lüften zu erreichen, anstatt die Fensterflügel dauerhaft gekippt zu lassen. 

Regelmäßiges Lüften ist im Küchenraum wichtig, da ähnlich wie im Bad hier eine hohe Luftfeuchtigkeit entstehen kann. Außerdem lagern sich Essensgerüche und Dämpfe in Textilien und auf Oberflächen ab. Durch konsequentes Stoßlüften können Feuchtigkeit und Dünste zuverlässig abgeleitet werden, ohne zu viel Heizenergie über die Fenster zu verschwenden. 

Experten raten in der Küche dazu, zwei- bis viermal pro Tag durch Stoßlüften und Querlüften über zwei gegenüberliegende Fenster einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten, je nachdem, wie stark die Küche genutzt wird und wie viel Feuchtigkeit und Dämpfe entstehen. 

Weniger Wärmeverlust durch energiesparende Plissees

Eine durchdachte Gestaltung der Fenster kann einen wesentlichen Beitrag zum Energiesparen leisten. Wie hoch der Wärmeverlust an Fenstern sein kann, lässt sich leicht nachweisen. Eine moderne Variante, die sowohl als Sichtschutz als auch als Energiesparhelfer dienen kann, sind Plissees. Ein Plissee kann häufig ohne Bohren oder große bauliche Veränderungen passgenau nachgerüstet werden und bietet mehrere Funktionen. Es dient als Schutz vor unerwünschten Blicken und schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. 

Um die Nachhaltigkeit in der Küche zu fördern, können spezielle Plissees gegen Heizwärmeverluste am Fenster eine sinnvolle Installation sein. Durch ihre doppelt gelegte Wabenstruktur entsteht ein Zwischenraum, der verhindert, dass zu viel Heizwärme über die Fenster nach außen abfließen kann. Im Sommer haben Plissees mit Wabeneffekt den umgekehrten Nutzen und können verhindern, dass zu viel warme Luft durch die Sonneneinstrahlung in den Innenraum gelangt. 

Durch die Installation von Wabenplissees lässt sich die Energiebilanz im Küchenbereich, ebenso wie in anderen Räumen, spürbar verbessern. 

Den Kühlschrank energiesparend nutzen

Der Kühlschrank ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Küchen. Gleichzeitig ist er aber auch einer der größten Energieverbraucher. Eine bewusste Nutzung leistet einen wertvollen Beitrag zum Energiesparen in der Küche. 

Der Standort des Kühlschranks macht einen Unterschied. Er sollte weder in der direkten Sonneinstrahlung stehen noch unmittelbar neben dem Herd oder Ofen positioniert werden. Die Kühlschranktür sollte so selten wie möglich und so kurz wie möglich geöffnet werden, damit nicht zu viel Kälte nach außen entweichen kann. Eine Innentemperatur von 6 bis 7 Grad reicht für die meisten Nahrungsmittel aus. 

Auch mit der richtigen Befüllung lässt sich Energie sparen. Wenn maximal 2/3 des Innenraumes genutzt werden, kann sich die Kälte optimal verteilen. Verbraucher sollten deshalb genau überlegen, welche Lebensmittel wirklich gekühlt gelagert werden müssen. Wichtig ist auch, Speisenreste vollständig abkühlen zu lassen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden. 

Ein zusätzlicher Energiespartrick: Gefrorene Nahrungsmittel im Kühlschrank auftauen lassen. So kann die Kälte den Innenraum zusätzlich herunterkühlen und es wird weniger Energie benötigt, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. 

Und: Das Gefrierfach des Kühlschranks oder der separate Gefrierschrank sollten zu Energiesparzwecken regelmäßig abgetaut werden. Schon eine wenige Millimeter dicke Eisschicht kann den Energieverbrauch des Gerätes deutlich erhöhen. Durch regelmäßiges fachgerechtes Abtauen können Verbraucher bis zu 45 Prozent des Energieverbrauchs pro Jahr einsparen.

Spülmaschine statt Handspülen

Beim Spülen liegt das größte Energiesparpotenzial entgegen einer verbreiteten Vermutung in der bewussten Nutzung der Spülmaschine. Dabei werden im Schnitt 50 Prozent weniger Wasser und bis zu 30 Prozent weniger Energie verbraucht als beim Spülen von Hand. 

Besonders energieeffizient und gleichzeitig sauber wird es, wenn die Geschirrspülmaschine nicht zu vollgepackt wird und Energiesparprogramme genutzt werden. Regelmäßiges Nachfüllen von Salz verhindert zudem Kalkablagerungen und sorgt dafür, dass die Spülmaschine lange in gleichbleibender Qualität spült. 

Auf energieeffiziente Elektrogeräte setzen

Es gibt viele praktische Küchenhelfer, die Strom verbrauchen. Um Energie zu sparen, sollten Verbraucher auf Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse setzen. Zum März 2021 wurden die alten Labels A+ bis A+++ durch die neuen Klassen A (hohe Effizienz) bis G (niedrige Effizienz) ersetzt. Nur Backöfen werden noch mit der alten Klassifizierung geführt. 

Zusätzlich gilt die Faustregel: Je kleiner ein Elektrogerät, desto niedriger der Verbrauch. Zum Energiesparen ist es deshalb sinnvoll, auf den kleinstmöglichen Helfer in der Küche zurückzugreifen und damit wertvolle Ressourcen zu sparen. 

Energiesparlampen nutzen

Energiesparlampen bergen ein enormes Sparpotenzial. Sparsame LED-Leuchtmittel reduzieren den Stromverbrauch um bis zu 90 Prozent und überzeugen zusätzlich durch ihre Langlebigkeit. Wer in der Küche möglichst alle Leuchtmittel durch LED-Lampen ersetzt, spart damit nicht nur beim Stromverbrauch, sondern muss defekte Leuchtmittel auch seltener austauschen. Das schont die Haushaltskasse und die Umwelt gleichermaßen.