Obstbrand

Die aus Beeren und Früchten hergestellten Spirituosen haben einen Mindestalkoholgehalt von 40 Prozent.

Herstellung und Charakteristika:

Hergestellt werden die Spirituosen (Obstbrand, Obstwasser) durch die Vergärung von zuckerhaltigen Früchten (Maische) bzw. den zu Obstwein vergorenen Säften (Most) oder (für Obstgeist) durch das Einlegen, das Mazerieren, von Beeren und Früchten in Alkohol. Danach folgt die einfache oder mehrfache Destillation (Brennen).

Für die Maische wird zerquetschtes Obst in einem lebensmittelechten Gefäß zum Gären gebracht und mit einem sogenannten Gärspund, einem Gärverschluss aus Glas oder Kunststoff, versehen. Der Gärspund lässt die beim Gärvorgang entstehenden Gase entweichen und verhindert gleichzeitig das Eindringen von Bakterien. Das Obst gärt bei Zimmertemperatur, wird durchgerührt und was herauskommt ist die Maische. 
Früchte mit weniger Zuckergehalt, aber viel Aroma (z. B. Holunderbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren) hingegen werden in neutral schmeckendem Alkohol eingelegt (mazeriert), sodass sich die Aromen und Farbstoffe lösen. 
In beiden Fällen folgt nun die Destillation: Maische oder Frucht-Alkohol-Ansatz werden in einem Kessel (Destille) einfach oder mehrfach destilliert (= Brennen), also zum Kochen gebracht. Der aufsteigende Dampf, dessen Alkoholgehalt höher ist als in der vorherigen Zusammensetzung, steigt durch das Geistrohr auf, kühlt im Kühler ab, kondensiert und tropft heraus. Die ersten Tropfen sind der sogenannte Vorlauf und werden weggeschüttet. Das folgende Destillat wird oftmals zur Reifung in einem Holzfass gelagert, der Alkoholgehalt durch die Zugabe von Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt. 

Ein nur als Obstler oder Obstbrand bezeichneter Schnaps wird aus den Maischen zweier oder mehrerer Obstsorten gebrannt (z. B. aus Äpfeln, Birnen und Zwetschgen).

Rezepte für Liköre & Schnäpse gibt es hier