Angostura Bitter

Zum Purtrinken ist der hochprozentige Bitterlikör gar nicht geeignet, sondern er wird ausschließlich zum Aromatisieren verwendet.

Herkunft und Charakteristika:

Die Basis des Bitterlikörs (siehe auch Warenkunde "Likör") sind neben Enzianwurzel, Bitterorange und Chinarinde mehr als 40 Kräuterextrakte, zum Beispiel Gewürznelken, Angelika, Kardamom, Muskatnuss und Zimt. Angosturarinde wird im Originalprodukt nicht verwendet, wohl aber in einigen "Nachahmprodukten". Nicht verwunderlich, stammt der Name doch nicht von der getrockneten Rinde des gleichnamigen Baums, sondern von der Stadt, in der der Bitterlikör einst erfunden wurde. Johann Gottlieb Benjamin Siegert, ein deutscher Arzt, hat Anfang des 19. Jahrhunderts ein Lazarett in der venezolanischen Stadt Angostura (heute: Ciudad Bolívar) errichtet. Als Heilmittel gegen die vielen dortigen Tropenkrankheiten entwickelte er 1824 ein hochprozentiges Tonikum, das allerdings nicht als Medizin, sondern als Bitterlikör um die Welt reiste. Nach wie vor wird Angostura im Familienbetrieb auf Trinidad, dem "House of Angostura", das in den 1850er-Jahren von Siegert gegründet wurde, hergestellt.

Verwendung:

Der sehr bittere und hochprozentige Likör (44 % Vol. Alk.) wird vor allem zum Aromatisieren von Desserts, Saucen für Fisch und Fleisch und zum Mixen von Cocktails, zum Beispiel für den Manhattan verwendet und eignet sich nicht zum Purtrinken. Da es sich vor allem um einen Würzlikör handelt, findet man Angostura Bitter im Supermarkt häufig bei den Gewürzen und nicht im Spirituosenregal.