Fladenbrot

Diese früheste Entwicklungsstufe des Brotes gibt es heute in unzähligen Varianten, von weich über knusprig, von dick über dünn – und immer unglaublich lecker!

Herkunft und Charakteristika:

Das einfache Brot ist aus dem ältesten Getreiderezept hervorgegangen – dem Getreidebrei, der seit Beginn des Ackerbaus zu den wichtigsten Gerichten zählt. Ägypter und Sumerer kannten das Fladenbrot (Getreidebrei auf Stein gebacken) schon seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. In Europa sind die "Flachmänner" aus Hirse, Gerste, Weizen – zum Teil geröstet und gequetscht – aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. belegt.
Einfaches Fladenbrot besteht meist vor allem aus zerstoßenem und gemahlenem Getreide und Wasser, ist meist ungesäuert und ohne oder mit wenig Hefe zubereitet. Da so ein Teig nur wenig aufgehen kann, wird er als dünne Fladen, millimeter- bis wenige Zentimeter dick gebacken.
Oft dient er anstelle von Teller und Besteck zur Aufnahme von Gerichten. Ein einfaches Fladenbrot Rezept finden Sie hier.

Varianten:

- Nan: flaches, längliches Fladenbrot aus Süd- und Zentralasien, das einem Pizzateig ähnelt und als Beilage zu heißen Speisen gereicht wird; aus gesäuertem Teig, oft aus Weizenmehl, mit Joghurt, Hefe oder Backpulver über offener Glut gebacken.
- Chapati/Roti: indisches Fladenbrot aus Chapatimehl (siehe auch Warenkunde "Mehl"), mit Ghee (Butterschmalz) oder Öl und Salz in einer trockenen Pfanne gebacken (Rezept für selbstgemachte Chapati-Fladen).
- Puri: frittiertes Fladenbrot aus Indien; aus Vollkornmehl; dünn ausgerollt, wie Chapati gebacken und anschließend frittiert (Rezept für selbstgemachte Puris).
- Papadam/Papad/Papar: dünner, frittierter Fladen aus Linsenmehl aus der indischen Küche; knusprig ausgebacken; zu Currys oder als Snack (Rezept für selbstgemachte Papadams).
- Roti Canai: Fladenbrot aus Malaysia; aus Eiern, Mehl, Wasser, Fett und auf dem Blech gebacken.
- Arabisches Fladenbrot ist sehr dünn und besteht meist nur aus Unter- und Oberkruste; es kann wie eine Tasche geöffnet und dann gefüllt werden; da es etwas Zucker enthält, schmeckt es leicht süßlich.
- Yufka: dünnes Fladenbrot aus der türkischen, griechischen und arabischen Küche; aus Mehl, Wasser, Salz und manchmal mit Hefe und Öl zubereitet und auf einem Sac (einer runden, leicht konvex gebogenen Metallplatte) gebacken wird.
- Pide: dickes, weiches Fladenbrot aus leicht gesalzenem Hefeteig, der oft auch etwas Öl oder Butter enthalten kann; aus der Türkei.
- Pita: Pendant zu Pide; weiches, griechisches Fladenbrot aus Hefeteig, im Steinbackofen gebacken (Rezept für selbstgemachte Pita-Brote).
- Foccaccia: einfacher Hefeteig aus der ligurischen Küche, der vor dem Backen mit Olivenöl, Salz, Kräutern und weiteren Zutaten belegt wird (Rezept für selbstgemachte Foccacia); entstanden sind daraus die Pizza und die Piadina (dünnes Fladenbrot, das ohne Fett auf einer Platte oder in einer Pfanne gebacken wird; aus Weizenmehl, Wasser, Salz, oft mit Schweineschmalz oder Olivenöl; traditionelles Treibmittel: Hirschhornsalz, heute oft Backpulver oder Haushaltsnatron.
- Schüttelbrot: zubereitet aus Roggenmehl, Wasser, Hefe, Salz und Gewürzen, z. B. Kümmel, Fenchel. Anis, Koriander; aus dem Alpenraum.
- Vinschgauer/Vinschgerln/Vinschger Paarln: Fladenbrötchen aus Roggen-Weizen-Sauerteig und Hefe, das aus dem Südtiroler Vinschgau stammt.
- Knäckebrot: knusprig, in vielen Varianten, mal eckig, mal rund und aus Schweden (Rezept für selbstgemachtes Knäckebrot).
- "Blätterbrot"/"Laubbrot": kross, zerbrechlich, mit Mustern verziert, ursprünglich in Schafstalg ausgebacken und zu Weihnachten serviert sowie das "Pfannenbrot", ein Fladenbrot aus grobem Mehl, das oft für Sandwiches verwendet wird; beide Brote kommen aus Island.
- Lafser: pfannkuchenartiges Fladenbrot und Flatbrød, dünn und zerbrechlich; norwegischen Spezialitäten.
- Tortilla: Teigfladen aus Mais- oder Weizenmehl aus den USA (Rezept für selbstgemachte Tortillas).
.