Rezepte aus der Kölschen Küche

Wer Karneval in Köln verbringt, hat vielleicht schon eine Idee davon, was in Köln auf den Küchentisch kommt. Kölsch und Currywurst sind zur Karnevalszeit in aller Munde. Zurück zur guten deutschen Hausmannskost.

Was ist älter? Die Kölsche Küche oder der Kölner Dom mit seinen über 700 Jahren? Historisch betrachtet reicht die kölsche Kochart bis ins alte Rom zurück. Auf dem Fundament römischer Wohnhäuser wurde der Dom einst errichtet. Der Karnevalshit "Viva Colonia" erinnert noch an den römischen Beinamen, den die Stadt der römische Kaiserin Aggripina zu verdanken hat.

Und wie sieht es mit der guten alten Currywurst aus? Gibt es sie tatsächlich erst seit 70 Jahren? Oder wurde Currywurst vielleicht schon zu Kaiserzeiten aufgetischt? Fest steht, dass es im Römischen Reich durchaus exotische Gewürze wie Curry gegeben hat. Schliesslich sind die römisch-indischen Beziehungen spätestens seit Hannibals Alpenüberquerung mit indischen Elefanten schriftlich überliefert.

Curry selber machen - so geht's

Heutzutage muss man für gutes Curry glücklicherweise keine Alpen überqueren. Dennoch gibt es regionale Unterschiede bei Currywurst-Rezepten in Köln, Berlin und Hamburg. Ob rote oder weiße Bratwurst, mit oder ohne Darm, mit Brot oder Pommes, ist Geschmacksache. Wichtig bei der Wurstfrage ist vielmehr, die einwandfreie Tierhaltung beim Metzger deines Vertrauens.

Doch erst die Currysauce gibt der Wurst ihren Pfiff. Dazu zerlegen wir Curry zunächst mal in seine Einzelteile, Curry ist nämlich viel mehr als nur ein Gewürz:

Unser Curry ABC:

  1. Bockshornklee für bittere Schärfe
  2. Cayenne-Peffer für die Chili-Note
  3. Ingwer für süße Schärfe
  4. Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander für leuchtendes Gelb
  5. Muskat für die gewisse Würze
  6. Nelken für süßlichere Würze
  7. Piment, Paprika für süßlich-herbes Taubheitsgefühl
  8. Und schließlich warm-aromatischer Zimt

Gute Online-Shops übernehmen die teuren Transportwege für exotische Gewürzmischungen. Wer im Kölner Rheinauhafen unterwegs ist, wird zum Beispiel bei Chiara Kochlust fündig. Das Kochstudio bietet neben Kölschen Kochkursen auch noch die passenden Zutaten wie eben Curry: https://chiara-kochlust.de/magazin/curry

Himmel und Erde - Zutaten aus der Region

Neben der berühmten Currywurst stehen noch viele weitere Kölner Gerichte auf dem Speiseplan. Ädäppelszupp, Himmel un Äd, Jrießpudding met Rusinge - du verstehst nur chinesisch? Unser Ratgeber gibt Nachhilfe in „Kölsch“: Ädäppel sind Erdäpfel, also nichts anderes als Kartoffeln. Eine zupp ist eine Suppe. Jrieß heißt übersetzt natürlich Grieß. Und Rusinge sind Rosinen. Wer Gefallen am kölschen Dialekt findet, kann sein Können hier testen: https://www.karneval.de/koelsche-rezepte

Soweit so gut. Doch was haben Äpfel und Kartoffeln mit Himmel und Erde zu tun? Ganz einfach. Kartoffeln wachsen unter der Erde. Und Äpfel wachsen oben am Baum mit Blick zum Himmel. Inzwischen gibt es unzählige Varianten für das Kölsche Gericht "Himmel und Erde": Kartoffeln mit/ohne Äpfel, als Brei, bissfest, mit Blutwurst, Sauer- oder Schweinebraten.

Streng genommen verzichtet echte rheinische Küche weitgehend auf exotische Gewürze. Kurze Transportwege und Bio-Anbau sprechen für regionale Küche. Heimische Landwirte liefern alle Zutaten für die Kölner Küche, die es braucht:

  1. Obst und Gemüse aus der Region
  2. Kartoffeln
  3. Milch
  4. Butter
  5. Fleisch

Wer erinnert sich nicht gerne an seine Kindheitstage? Als noch ehrlicher Kartoffelbrei auf Tisch kam, war die Welt noch in Ordnung. Galten Kartoffeln früher als Arme-Leute-Essen, werden sie heute vielseitig interpretiert. Es muss also nicht immer heiß und fettig sein als Pommes Beilage zur Currywurst.

Karnevalstipps für Anfänger

Jetzt verstehst du vielleicht, warum die Kölsche Küche vor allem zur Karnevalszeit so beliebt ist. Sie bildet die ideale Grundlage für ausgiebige Karnevalssitzungen. Immerhin feiern die Kölner ihre fünfte Jahreszeit fast eine Woche lang. Was an Weiberdonnerstag beginnt, endet erst an Aschermittwoch. Wir geben dir noch drei schnelle Tipps auf den Weg, wie du den Kölner Karneval „katerfrei“ überstehst:

  1. Kein Alkohol auf leeren Magen: Vorher fett-, eiweiß- und salzhaltig speisen.
  2. Wasser Marsch: Zwischen Kölsch, Eierlikör und Bommerlunder zu Wasser greifen.
  3. Rauchfrei: Zigaretten sind echte Vitaminkiller.

Noch mehr Rezepte der Kölschen Küche findest du in unserer Rezept-Galerie oben. Viel Freude beim Durchklicken und Genießen.

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