
Äpfel können erfrischen (im Müsli), anregen (die Verdauung) oder beruhigen (für die Nacht). Sie werden mit Sellerie zum Waldorfsalat geraspelt, bei Leber Berliner Art mitgebraten, mit Meerrettich für Tafelspitz geschärft, in Weihnachtsgänse gesteckt, in Kuchen gebacken oder als Bratäpfel in den Ofen geschoben.
Soweit die schöne Tradition. Aber sie können auch edle Herbstsalate und exotische Wokgerichte verfeinern, sie können mit Chili geschärft oder mit Lauch gratiniert werden. Dabei gilt: Nur mit Äpfeln kochen und backen, die man solo essen würde.
Rund 20.000 Apfelsorten gibt es und jährlich entstehen neue – früher durch Zufall in der Natur, heute vor allem durch Züchtung in der Plantage. Zugleich verschwinden Sorten, manche, weil sie keiner braucht, viele, weil sie für den Supermarkt nicht zu gebrauchen sind.
Nach vorne ins Regal kommen immer die, die es vielen Recht machen können. Beim Apfel heißen die Stars z.B. Jonagold, Elstar oder Gloster. Sie sehen gut aus (rotbackig), sind gut gebaut (gleichmäßig rund), können was wegstecken (Rempelei) und sind stets präsent (gibt's fast das ganze Jahr über).
Ideal für den Handel und wohl auch für uns, sonst würden wir sie nicht kaufen. Aber sie schmecken wirklich besser als die Äpfel aus jener Zeit, als Langweiler wie Red Delicious oder Morgenduft die Favoriten waren.
Wer Äpfel lieber in flüssiger Form mag, für den gibt es Apfelsaft – naturtrüb oder gefiltert. Und für alle "Süßen" ist Apfelgelee sicher genau die richtige Wahl.