Rezepte & Tipps

Mikrowelle – Kochen mit einem Alleskönner

Wenn schnell und unerwartet der Hunger kommt, ist die Mikrowelle ein echter Retter in der Not. Was du bei der richtigen Anwendung alles beachten solltest, verraten wir dir hier - plus die besten Mikrowellen-Rezepte.

Kochen in der Mikrowelle - so geht's

Normalerweise wird Lebensmitteln bei unseren klassischen Garverfahren von außen über ihre Oberfläche Wärme zugeführt – sei es über den heißen Topfboden, das kochende Wasser, in dem meine Kartoffel schwimmt oder die hohen Temperaturen im Backofen.

Mikrowellen hingegen erwärmen Lebensmittel direkt im Inneren: Das Mikrowellenfeld im Innereien des Mikrowellengerätes bewegt sich unheimlich schnell hin und her - es ändert 2,45 Milliarden Mal pro Sekunde seine Richtung. Die Wassermoleküle im Inneren der Lebensmittel fangen dadurch an zu schwingen und aneinander zu reiben – und Reibung erzeugt Wärme. Deshalb werden Speisen mit hohem Wasseranteil in der Mikrowelle auch am intensivsten erwärmt.

Je höher die gewählte Leistungsstufe der Mikrowelle, umso stärker werden die Moleküle Lebensmittel zur Schwingung gebracht, und umso heißer wird es an diesen Stellen. Die Mikrowellen dringen dabei allerdings nur etwa 3 cm tief in das Lebensmittel ein. Aus beiden Gründen ist es daher wichtig, die zu erwärmenden Speisen ab und zu umzurühren, so dass sie sich auch gleichmäßig erwärmen können.

Geeignete Garverfahren für die Mikrowelle

Die Mikrowelle eignet sich dabei besonders zum Dämpfen, Dünsten und Kochen. Heutzutage hat fast jede Mikrowelle auch eine Grillfunktion, wenn nicht sogar noch eine Heißluft-, Dampf- oder Backofenfunktion integriert ist. Mikrowellen sind heute quasi richtige Multifunktionsgeräte. Gegart wird in der Mikrowelle übrigens ab einer Leistung von 500 Watt. Eine zu hohe Leistung sollte man auch beim Garen vermeiden, da manche Lebensmittel sonst schnell von außen austrocknen können. Mit 600 Watt ist man immer auf der sicheren Seite. 

Die benötigte Zeit hängt, genau wie beim Auftauen und Erwärmen, immer von der Menge des Garguts ab. Als Faustregel gilt: doppelte Menge = doppelte Zeit.

Einflussgrößen auf die Kochzeit

Zusammensetzung: Je größer der Fett- oder Zuckergehalt eines Lebensmittels ist, umso weniger Zeit benötigt es zum Erwärmen in der Mikrowelle.

Zubereitungstipps

Küchentricks fürs Kochen in der Mikrowelle

Butter in der Mikrowelle schmelzen:

Du hast vergessen, die Butter fürs Backen rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen, im Rezept steht aber „weiche Butter“? Kein Problem: Gebe sie einfach für maximal 30 Sekunden in die Mikrowelle, schon hat sie die gewünschte Konsistenz. Butter lässt sich übrigens in der Mikrowelle auch komplett schmelzen.

Schokolade in der Mikrowelle schmelzen:

In der Mikrowelle lässt sich sogar Schokolade ohne aufwändiges Wasserbad oder Anbrennen in Minutenschnelle schmelzen: 100 g brauchen bei 600 Watt etwa 1,5 Minuten. Zwischendurch einmal umrühren.

Mandeln häuten in der Mikrowelle:

Wie bekommt man Mandeln einfach aus ihrer Haut? Natürlich mit der Mikrowelle: Die Mandeln mit heißem Wasser in eine mikrowellengeeignete Schüssel geben und bei 600 Watt erhitzen. 100 g Mandeln brauchen ca. 1 Minute. Anschließend die Mandeln kalt abschrecken und aus den Häuten drücken.

Salzzugabe in der Mikrowelle:

Wenn an der Oberfläche des Gerichtes ein Salzkorn liegt, entzieht es dem lebensmittel an dieser Stelle Wasser – das Lebensmittel könnte daher trocken werden. Deshalb Salz immer gut untermischen oder erst nach dem Garen in der Mikrowelle hinzufügen.

Kochen mit Kruste in der Mikrowelle?

Im klassischen Mikrowellenherd werden Gerichte nur gekocht, eine schöne Kruste, beispielsweise für eine Lasagne, entsteht hier nicht. Doch neue Kombigeräte, bei denen Grillfunktion, Heißluft und/oder sogar eine Dampfgarfunktion integriert sind, versprechen Alleskönner in der Küche zu sein. Mit ihnen soll es auch möglich sein, Krusten für Aufläufe, Steaks & Co. im Mikrowellenherd zu erhalten. Auch hier gilt es, die Angaben des Herstellers in der Bedienungsanleitung zu beachten.
 

Mikrowellenkuchen

Schnell gemacht und perfekte Portion pro Person. Die meisten Mug Cakes kommen schon nach 5 Minuten fertig aus der Mikrowelle!

 

Tassenkuchen selber machen: das perfekte Grundrezept

Die Butter in den Becher geben und in der Mikrowelle bei 600 Watt in ca. 30 Sek. schmelzen lassen.
Wichtig: Der verwendete Becher für den Mug Cake muss mikrowellengeeignet sein, am besten ein gerade geformter Becher aus dickwandigem Steingut oder Glas. Metallbecher, dünnes Porzellan/Glas und Goldrandverzierung sind tabu!

 

Die geschmolzene Butter mit einer Gabel oder einem Mini-Schneebesen verrühren, bis sie glatt ist. Zucker und Vanille einrühren, dann das Ei unterrühren.
 
Du möchtest lieber einen Tassenkuchen ohne Ei zubereiten? Dann schaue unten bei unseren veganen Mug Cake-Rezepten vorbei.

Die Milch in den Becher gießen. Das Mehl hineingeben und das Backpulver daraufstreuen.

Zuerst das Backpulver leicht mit dem Mehl vermischen. Dann alle Zutaten im Becher sorgfältig mit einer Gabel zu einem glatten Teig verquirlen.

Den Becher in die Mikrowelle stellen und den Kuchen bei 600 Watt ca. 1 Min. 20 Sek. backen, bis die Oberfläche fest ist. Mit Zuckerherzen bestreuen.

Das Grundrezept lässt sich beliebig abwandeln: So sorgen statt Vanille auch Zimt, Lebkuchengewürz oder fein abgeriebene Bio-Zitrusschale für tolles Aroma. Werden zusätzlich Rosinen, gehackte Nüsse oder Krokant in den Teig gerührt, verlängert sich die Garzeit um 10 – 20 Sekunden.

In der Mikrowelle auftauen

Je wasserreicher und dicker das Lebensmittel, desto länger die Auftauzeit und desto öfter muss gewendet werden. So kann ein Stück Bratenfleisch von 1 kg beispielsweise bis zu 45 Minuten benötigen, 1 Brötchen dagegen ist in knapp 1 Minute in der Mikrowelle bereits aufgetaut.

Heutzutage verfügen viele Mikrowellengeräte über ein Automatik-Auftauprogramm. Du gibst nur noch ein, welches Lebensmittel du auftauen willst und wie schwer es ist, schon schlägt dir die Mikrowelle eine geeignete Leistung und Auftauzeit vor. Ansonsten findest du auch oft in den Bedienungsanleitungen Tabellen mit empfohlenen Auftauzeiten, die an das entsprechende Mikrowellengerät angepasst sind.

>> Weitere wichtige Informationen zum Auftauen in der Mikrowelle findest du hier >>

In der Mikrowelle aufwärmen

Viele gehen davon aus, dass man Speisen in der Mikrowelle bei möglichst großer Leistung in möglichst kurzer Zeit erhitzen sollte. Das ist leider nicht ganz der richtige Weg: Um die Speisen möglichst schonend und gleichmäßig zu erwärmen, reicht meist schon eine niedrige Leistung von 400 bis 600 Watt aus.

Bei höheren Leistungen wird das Gericht in der Mikrowelle zu stark erhitzt und gart weiter. Das kann sowohl die Konsistenz der Lebensmittel beeinflussen (Fleisch und Gemüse zerkocht), als auch zu unnötigen Vitaminverlusten führen.

Nachteil der niedrigen Leistung und damit verbundenen niedrigeren Temperaturen ist aber, dass gefährliche Keime, wie beispielsweise Salmonellen, nicht abgetötet werden. Daher sollten Sie Geflügelgerichte immer bei hoher Leistung aufwärmen. 

Generell gilt, dass du die Speisen während des Aufwärmvorgangs mindestens einmal umrühren solltest und diese anschließend noch mindestens eine Minute in der Mikrowelle ruhen lassen solltest. So kann ein Wärmeaustausch stattfinden und du musst dich später nicht über eine unterschiedliche Erhitzung ärgern. 

Wissenswertes & Tipps

Können Eier in der Mikrowelle gekocht werden?

Eier dürfen nicht mit der Schale in der Mikrowelle gekocht werden, da sie durch den entstehenden Überdruck sonst platzen. Möchtest du hart gekochte Eier in der Mikrowelle erhitzen, musst du diese vorher schälen und am besten in Scheiben schneiden. Bei rohen Eiern muss das Eigelb eingestochen werden, damit sie in der Mikrowelle erwärmt werden dürfen. Ausnahme: Du verwendest ein Spezialgefäß dafür, welches im Handel erhältlich ist. 

Und was ist mit anderen Lebensmittel mit Schale?

Auch andere Lebensmittel mit Schalen oder Häuten, beispielsweise Kartoffeln, Tomaten, Würstchen, Auberginen können in der Mikrowelle aufplatzen. Das kannst du ganz leicht verhindern, in dem du sie vor dem Kochen anstichst.

Was muss ich beim Erhitzen von Flüssigkeiten beachten?

Möchtest du Flüssigkeiten in der Mikrowelle erhitzen, solltest du ein Gefäß mit einer möglichst großen Öffnung verwenden und die Flüssigkeit vor dem Erhitzen umrühren. Wer ganz sicher gehen will, stellt während des Erhitzens noch einen Glasstab oder ähnliches ins Gefäß. Lasse die Flüssigkeit nach dem Erhitzen mindestens 20 Sekunden noch in der Mikrowelle stehen, um ein verspätetes Aufwallen der Flüssigkeit durch den so genannten Siedeverzug zu verhindern.

Achtung - das solltest du im Umgang mit der Mikrowelle beachten

Verwende Topflappen oder ähnliches, um das Mikrowellengefäß nach dem Kochen aus der Mikrowelle zu nehmen. Öffne Behälter, Popcornbeutel etc. immer vom Gesicht abgewandt, da sehr heißer Dampf entweichen kann.

Was muss ich bei der Zubereitung von Fleisch und Fisch beachten?

Grundsätzlich können alle Fleisch- und Fischsorten in der Mikrowelle gekocht werden. Bei Rindfleisch und Wildgerichten musst du allerdings damit mit rechnen, dass das Fleisch nicht so zart wie gewohnt wird, da diese Fleischsorten mit einer schonenden Zubereitung besser gelingen. Fleisch und Fisch werden in der Mikrowelle grundsätzlich ohne die Zugabe von Fett oder Wasser gegart. 

Was muss ich bei der Zubereitung von Gemüse und Obst beachten?

Bei Gemüse und Obst gibt es auch keine Einschränkungen für das Kochen in der Mikrowelle. Nur bei wasserarmen Sorten solltest du 1-2 EL Wasser hinzugeben. Denke immer daran, dass der Wassergehalt der Lebensmittel Einfluss auf die benötigte Garzeit in der Mikrowelle hat: Fleisch benötigt beispielsweise mehr Zeit zum Garen als Gemüse. Wenn du diese Unterschiede mit einplanst, sind am Ende auch alle Komponenten des Gerichts gleichzeitig fertig. 

Unser Tipp: Die Bedienungsanleitung ist manchmal hilfreicher, als man denkt

Grundsätzlich lohnt sich ein Blick in Bedienungsanleitung deiner Mikrowelle, hier werden vor allem für die Grill- und Backofenfunktionen wertvolle Zubereitungstipps für die verschiedenen Mikrowellengeräte gegeben.

Sind Mikrowellen schädlich? 

Ein populärer Irrtum besagt, Mikrowellen seien schädlich. Das stimmt so nicht. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung gehen von Mikrowellengeräten keine gesundheitlichen Gefahren aus. Aus dem Gehäuse kann durch verschiedenste technische Maßnahmen keine Strahlung austreten: Metallwände und das Metall-Lochgitter hinter dem Sichtfenster reflektieren die Mikrowellen und verhindern dadurch ihren Austritt aus dem Mikrowellengerät. Das Lochgitter verfügt zusätzlich über Öffnungen, die eine deutliche geringere Weite als die halbe Wellenlänge der Mikrowellen haben.Wichtig ist, dass die Tür einwandfrei schließt und die Abschaltautomatik beim Öffnen der Mikrowellen-Tür funktioniert. Und: Mikrowellen haben keine zellverändernde Wirkung.

Rezeptideen

Kochen für Kinder in der Mikrowelle

Mikrowellen und Kinder - passt das zusammen? Auf jeden Fall. Wir zeigen dir, wie die Mikrowelle zum praktischen Alltagshelfer in Haushalten mit Kindern wird und worauf du beim Umgang deiner Kinder mit der Mikrowelle achten solltest.

Tipps für den Umgang von Kindern mit Mikrowelle

Wichtig ist natürlich, dass du deinem Kind ein paar Mikrowellen-Spielregeln klar machen, bevor es sie alleine bedienen darf:

  • Die Mikrowelle niemals leer laufen lassen, da sie sonst vielleicht kaputt gehen könnte
  • Keine Eier mit Schale in die Mikrowelle geben, da sie sonst platzen können
  • Beim Erwärmen von Getränken wie Tee oder Milch immer einen Teelöffel in die Tasse geben, damit nichts plötzlich überkocht
  • Beim Herausnehmen der fertigen Speisen Topflappen benutzen, da auch in der Mikrowelle Geschirr heiß werden kann (vor allem für Kinderhände)
  • Erkläre deinem Kind ganz genau, welches Geschirr in der Mikrowelle verwendet werden darf und welches nicht. Am besten stellst du das passende Geschirr schon immer parat bzw. bewahrst du das aufzuwärmende Essen schon im Kühlschrank darin auf
  • Erkläre deinem Kind mögliche Gefahrenquellen, wie Aluminiumfolie, die, wenn sie die Mikrowellenwände berührt, es zu Funkenschlägen kommen kann
  • Erkläre deinem Kind, dass Haustiere und andere Lebewesen nichts in einer Mikrowelle zu suchen haben
  • Stelle die Mikrowelle so auf, dass dein Kind leicht an sie heran kommen kann und sich beispielsweise nicht auf einen Stuhl stellen muss, um das heiße Essen aus der Mikrowelle herauszuholen
  • Befestige in der Nähe der Mikrowelle einen Zettel mit der Erklärung der verschiedenen Leistungsstufen bzw. Knöpfe
  • Sei die ersten Male Zuschauer, wenn dein Kind die Mikrowelle bedient

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Kurioses über die Mikrowelle

  • Der erste Mikrowellenherd wurde bereits im Jahr 1947 gebaut. In eine Küche hätte die Mikrowelle damals noch nicht wirklich gepasst: Sie war mit 1,80 m und einem Gewicht von 340 kg etwas groß und schwer geraten.
  • Das Besondere: Dieser Mikrowellenherd hatte eine Leistung von 3000 Watt – das ist ungefähr die dreifache Menge von der Leistung, die haushaltsübliche Mikrowellen heutzutage haben. Kein Wunder also, dass sie sogar eine Wasserkühlung brauchte.
  • Bereits 1954 gab es auch kommerzielle Mikrowellen mit nur noch 1600 Watt. Bei einem Preis von 2.000 bis 3.000 $ waren Sie aber alles andere als erschwinglich.
  • 10 Jahre später gelang der Mikrowelle dann der größere Durchbruch, auch damals immer noch mit einem Preis von 495 $.
  • In den Anfangsjahren wurden Mikrowellengeräte übrigens gerne in Passagierflugzeugen eingesetzt. In den Haushalten setzten sie sich dann ab den 70er Jahren durch.

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