
Dinkel, ein enger Verwandter des Weizens, wurde bereits vor rund 5000 Jahren im südwestlichen Teil Asiens kultiviert. Seit etwa 1900 vor Christus wird das "urige Getreide" auch in Mittel- und Nordeuropa angebaut. Lange Zeit wurde Dinkel vom ertragreicheren Weizen als Hauptgetreide verdrängt, doch in jüngerer Zeit ist Dinkel wieder auf dem Vormasch, was vielleicht auch daran lieben mag, dass das genügsame Getreide (es verträgt nährstoffarme, steinige Böden, ein raues Klima und ist außerdem gegenüber Krankheiten resistenter als Weizen) bei Weizenmehl-Allergikern hoch im Kurs steht. Die Verarbeitung des Dinkels ist aber zeitintensiver und teurer als die des "großen Bruders", weil Dinkelkörner fest mit den Spelzen vebunden sind und somit ein Verarbeitsungsschritt mehr notwendig ist (Dinkel muss entspelz werden). Doch genau deshalb ist das Getreide auch verträglicher. Und eben auch widerstandsfähiger. Ein Teil der Ernte wird vor der Reife (grün) geerntet und kommt als Grünkern in den Handel.
Dinkel enthält jede Menge Mineralstoffe und Vitamine und einen hohen Gehalt an Kieselsäure, die sich positiv auf die Konzentration, auf Haut und Haare auswirken soll. Dinkel ist jedoch nicht glutenfrei, enthält sogar mehr Gluten (Klebereiweiß) als Weizen und wird daher in der Backindustrie gerne mit Weizenmehl gemischt, da das Mehl bei der Teigverarbeitung zu sehr in den Maschinen kleben würde.