
Nach der verfrühten Ernte wurden die halbreif geernteten Körner des Dinkels, der auch als Urweizen und Schwabenkorn bekannt ist, in Wasser gekocht. Und das war lecker. Von da an wurde ein Teil der Ernte bereits vor ihrer Reife eingeholt. Die erste urkundliche Erwähnung des Grünkerns stammt aus dem Jahre 1660 und war auf einer Kellereirechnung des Klosters Amorbach in Franken zu finden. Damals diente Grünkern als Suppeneinlage, zum Rösten wurde die Restwärme in den Backhäusern genutzt. Heute werden die getrockneten Dinkelkörner traditionell über Buchenfeuer oder – modern – in Heißluftanlagen bei mindestens 110 Grad gedarrt. Bis in die Mitte der 1930er Jahre war das unreife Korn sehr beliebt, mit dem Wirtschaftsaufschwung ging das Interesse zurück.