Küchengötter: Gyros, Gulasch, Königsberger Klopse, Burger, Rouladen – wer durch Dein Kochbuch „La Veganista“ blättert, würde auf den ersten Blick vielleicht gar nicht erkennen, dass es sich wirklich bei allen Rezepten um vegane handelt. Selbst der Rührtofu sieht aus wie ein echtes Rührei. Warum hast Du ausgerechnet typische Fleisch- und Eierrezepte zu veganen Gerichten gemacht?
Nicole Just: Wenn man so wie ich von einem auf den anderen Tag vegan wird, ändert sich das ganze Leben. Am Anfang muss man sehr viel nachdenken. Du kannst nicht mehr so sorglos wie früher in den Supermarkt gehen und einfach alles in den Korb schmeißen. Aber das wird relativ schnell zu einer neuen Gewohnheit. Woran man sich nicht so schnell gewöhnt, ist der Außenwelt zu begegnen.
Die Reaktionen sind nicht immer so, dass alle sagen „Wow, toll, darauf hab ich ja schon immer gewartet, dass Du jetzt kein Fleisch mehr isst“. Sondern das ist erst einmal skeptisch, kritisch und man fühlt sich am Anfang manchmal ein bisschen verloren. Es ist wirklich ganz toll Gerichte zu haben, die man von früher kennt und nun trotzdem weiter essen kann. Ich esse ein Gulasch oder ein Gyros und hab das Gefühl, es sei ein Stückchen Heimat. Denn den Geschmack kann man auch vegan erzeugen.