Nachhaltigkeit in der Küche

Milch-Alternativen

Im Hinblick auf die Erhaltung der Umwelt, das Tierwohl und auch die eigene Gesundheit greifen immer mehr Menschen zu Alternativen für tierische Produkte wie Kuhmilch und konventionelle Tierprodukte. Wir zeigen dir, welche Milch-Alternativen es gibt und wie du sogar selbst vegane Milch herstellst.

Welche Gründe gibt es, auf Kuhmilch zu verzichten?

Nicht nur Menschen, die sich vegan ernähren, entschließen sich immer öfter, Alternativen zur konventionellen Milch zu suchen.

Es gibt auch ethische Gründe, die konventionelle Milchproduktion nicht mehr unterstützen zu wollen: für das Tierwohl, die Umwelt oder auch für die eigene Gesundheit. Die Milchersatz-Drinks lassen sich zum Kochen, Backen oder pur Trinken verwenden.

Wenn du dich gar nicht von Kuhmilch trennen kannst, könntest du zumindest versuchen, auf Bio-Qualität zu achten. Das heißt, dass die Milchbauern bestimmte Kriterien für die Haltung der Kühe erfüllen müssen, wie eine gewisse Stall- und Freifläche.

Außerdem ist Bio-Milch i. d. R. gentechnikfrei und enthält mehr Omega-3-Fettsäuren, wenn die Kühe frisches Gras fressen konnten. Damit tust du der Umwelt und dir selbst auch etwas Gutes.

Kuhmilch

Wie gesund ist vegane Milch?

Pflanzendrinks haben eher kurze Zutatenlisten, d.h. wenig Zusatzstoffe. Viele kannst du sogar gut zuhause selber machen. Sie bestehen etwa aus Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen oder Samen sowie Wasser, ggf. kommen auch noch Öl, Süßungsmittel und Salz hinzu. 

Die meisten pflanzlichen Milch-Sorten haben einen höheren Fettgehalt und viele Kohlenhydrate. Pluspunkte: Die pflanzlichen Milch-Alternativen sind laktose-, milcheiweiß- und cholesterinfrei. Nussmilchvarianten enthalten weniger Eiweiß und Kalzium als Kuhmilch, dafür aber auch gesunde ungesättigte Fettsäuren. Hanf-, Lupinen- und Sojamilch können mit viel pflanzlichem Eiweiß punkten.

Getreidemilch enthält kaum Eiweiß, Kalzium und Vitamine, ist dafür aber fett- und allergenarm. Allerding steckt in allen außer Reis- und Sojamilch Gluten. Manche Pflanzendrinks enthalten schon von Natur aus Zucker, andere gibt es in einer leicht gesüßten oder auch komplett zuckerfreien Variante. Mit dem Kalziumgehalt von Kuhmilch können sie leider nicht mithalten, es gibt aber Anbieter, die Kalzium zusetzen.

Welche vegane Milch schmeckt im Kaffee und schäumt am besten?

Pflanzliche Milch schmeckt leicht süß und ein wenig nach dem jeweiligen Getreide bzw. den Nüssen. Welche Milchalternative dir im Kaffee am besten schmeckt, ist einfach Geschmackssache.

Die einen schwören auf Hafermilch, die anderen auf Sojamilch, wieder andere auf Mischungen aus verschiedenen Pflanzendrinks wie Reis-Mandelmilch.

Wenn du ein Fan von Milchschaum für deinen Cappuccino oder Latte Macchiato bist und eine gute pflanzliche Alternative suchst, achte bei gekauften Pflanzendrinks auf den Hinweis "Barista Edition" o. Ä.

Kleiner Tipp: Kokosmilch und Reismilch eignen sich nicht gut zum Aufschäumen, mit Hafermilch kann man gute Ergebnisse erzielen.

Welche Milchalternative zum Kaffee?

Vegane Milch selber machen – so geht's

Erfreulicherweise gibt es immer mehr vegane Milch-Alternativen zu kaufen, da der Markt den Bedarf erkannt hat: von Sojamilch über Getreidemilch und Reismilch bis hin zu diversen Nussmilchsorten.

Laut einer EU-Verordnung dürfen aber nur Produkte von milchgebenden Tieren die Bezeichnung "Milch" tragen. Daher wäre der korrekte Begriff eigentlich Pflanzendrink, Sojadrink etc. Oder – wie in unserem Grundrezept – der Fantasienname "Mylk". Das Tolle am Selbermachen ist, dass du das Aroma selbst bestimmen kannst, ganz nach deinem Geschmack.

Wie du "Nussmylk" ganz einfach zuhause selber machen kannst, zeigen wir dir hier.

How to: Nussmilch selber machen

50 g Nüsse oder Samen (z. B. Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Hanfsamen oder Kürbiskerne) in einer Schüssel mit Wasser bedeckt etwa 8 Std. oder über Nacht einweichen. Dann in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen.

Die Nüsse mit 500 ml Wasser im Blender fein mixen. 

Einen Nussmilchbeutel (oder ein Wäschenetz) in eine Schüssel legen, die Nussflüssigkeit in den Beutel gießen und ausdrücken. 

Den Blender ausspülen und die Nussmylk mit 2 entsteinten getrockneten Datteln, 1 Msp. Vanillepulver, 1 Msp. Zimtpulver und 1 Prise Salz darin mixen, bis sich die Datteln aufgelöst haben. Die Nussmylk ist im Kühlschrank etwa 3 Tage haltbar. 

Für jemanden, der häufig Nussmilch selber macht, lohnt sich die Anschaffung eines Nussmilchbeutels, mit dem sich die Nussmasse bequem filtern und gut auswringen lässt. Die Milch hält dann gut gekühlt sogar 3-5 Tage.

Eine Variante der Nussmylk kannst du auch zu einem tollen Sahneersatz verarbeiten: 100 g Cashew- oder Macadamianusskerne in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen. Dann mit 800 ml frischem Wasser im Blender sehr fein mixen. 4 entsteinte Datteln, je 1 Msp. Vanille- und Zimtpulver sowie 1 Prise Salz mitmixen, bis sich die Datteln aufgelöst haben. Diese sämige Nussmylk ist im Kühlschrank etwa 3 Tage haltbar.

Welche veganen Milchprodukte sind zum Kochen und Backen geeignet?

Die oben bereits vorgestellten vielfältigen Alternativen zu Milch gibt es heutzutage gesüßt oder ungesüßt und teilweise auch aromatisiert (z. B. mit Vanille, Erdbeer, Schokolade ...) zu kaufen.

Auch andere Milchprodukte sind inzwischen in vegan erhältlich: Statt Joghurt gibt es z. B. Sojaghurt pur oder auch mit Vanille- oder Fruchtgeschmack zu kaufen. Außerdem gibt es Alternativen auf Mandel- oder Cashewkernbasis. Ideal für Aufstriche, Dips, Saucen und Desserts.

Sahneersatz bietet der Handel auf Basis von Soja, Hafer, Dinkel, Reis, Mandeln oder Kokos an. Die Devise lautet auch hier: ausprobieren, was dir am besten schmeckt. Sie sind meist mit dem Zusatz "vegane Alternative zu Kochsahne" oder "zu verwenden wie Sahne" gekennzeichnet. Wenn "Schlagcreme" auf der Packung steht, lässt sich die Pflanzensahne auch aufschlagen.

Die pflanzlichen Produkte erhältst du mittlerweile in jedem größeren Supermarkt oder auf jeden Fall im Bioladen. Mit ihnen lassen sich prima cremige Gerichte zubereiten wie Suppen, Saucen, Dips und Desserts. Backen funktioniert am besten mit Sojasahne, da das enthaltene Lecithin das Gebäck schön locker macht.

Butter aus klassischer Kuhmilch zählt zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln. Warum? Für die Herstellung von 1 kg Butter werden ca. 18 l Kuhmilch benötigt.1 Dafür müssen viele Kühe gehalten und gefüttert werden, die wiederum sehr viel Methangas produzieren. Das fördert den Treibhauseffekt und bringt das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Als tierfreie Alternativen zu Butter bieten sich Pflanzen-Margarine an oder inzwischen erhältliche vegane Butter.

Wenn du mehr zum veganen Kochen und Backen erfahren möchtest, schau dich mal auf unserer Seiten zu veganen Ersatzprodukten um.

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