
Die bis zu sechs Meter hohen Mandelbäume, die zu den Rosengewächsen zählen und ein mildes Klima ohne Frost lieben, werden seit etwa 4000 Jahren kultiviert – ursprünglich in Vorder- und Zentralasien. Im Frühling lassen sie mit ihren rosafarbenen und weißen Blüten so manchen Urlauber vom anstehenden Sommer träumen. Aus den zarten Blüten entwickeln sich im Hochsommer kleine, längliche graugrüne, verschrumpelte Früchte, unter deren pelziger Fruchtschale eine harte, holzartige Kernschale mit porenähnlichen Einkerbungen zum Vorschein kommt – und erst darin, verpackt in einer zimtbraunen Hülle, befindet sich der süße Mandelkern.
Doch neben den süßen Steinfrüchten, gibt es auch die bitteren; sie unterscheiden sich äußerlich kaum von ihren süßen Kollegen, sind jedoch für den menschlichen Genuss nicht geeignet, da sie Amygdakin, ein blausäurehaltiges Glykosid, enthalten. Zwar tragen europäische Mandelbäume auch vereinzelt Bittermandeln, doch dieser natürlich vorkommende Anteil von rund zwei bis drei Prozent ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Der ausschließliche Anbau von Bittermandeln auf speziellen Plantagen dient der Gewinnung des Bittermandelöls. Es wird von Blausäureverbindungen befreit ("entbittert") und zum Aromatisieren von Likören (z. B. Amaretto) und in geringen Mengen in der Herstellung von Backwaren (z. B. Marzipan) eingesetzt.